Das farbenprächtige Portalwappen
Wenn wir vor dem Eingang zur Kapelle stehen und das überdachte Portalwappen betrachten, sehen wir links (auf dem rechten Flügel des Schwans als Wappentier) das Stammwappen der Walpot von Bassenheim, welches den Vater des Erbauers der Marienkapelle, des 1577 geborenen und 1640 verstorbenen Damian Walpot von Bassenheim, ehren soll.
Das silberne Wappen rechts (auf dem linken Flügel des Schwans) zeigt drei rote, mit den Spitzen nach rechts gerichtete Mondsicheln, die einen schwarzen, fünfstrahligen Stern einschließen. Es erinnert an die Mutter des Erbauers, Maria Elisabeth Hundt von Saulheim.
Das Allianzwappen, das auch über allen Fenstern an der Außenfassade zu sehen ist, zeigt das Wappen des Johann Lothar Walpot von Bassenheim und darunter links das seiner ersten, 1651 verstorbenen Frau, Johanna Walburga von Reiffenberg. Rechts erkennt man das Wappen seiner zweiten Frau, Anna Magdalena, geb. Gräfin von Winneburg-Beilstein, der Miterbauerin der Marienkapelle.
Wortlaut der Banderole: (Bild oben)
Joh. Lothar, Freiherr u. Walpot, Herr zu Bassenheim,
Kransberg u. Sevenich, Amtmann, Statthalter zu Andernach
Johanna Walburga Anna Magdalena
Frau v. Bassenheim Frau v. Bassenheim
Freiin v. Reiffenberg geb. v. Metternich, Winneburg und Beilstein
Die Marienkapelle im Blick der Jahreszeiten
Das Hochkreuz vor der Marienkapelle
Der 14. September wurde als Fest der Kreuzerhöhung zumindest bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Karmelenberg besonders feierlich begangen. Nach dem mehr als 3 km weiten Gang im Rahmen einer Prozession von der Pfarrkirche in Bassenheim durch die Baumallee schließlich zum etwas beschwerlichen Anstieg hinauf zur Marienkapelle erreichten die Gläubigen zunächst die sieben Fußfälle. Vor jedem dieser Stationen wurde im Gebet verharrt, bis man schließlich zum Hochkreuz kam.
Es ragt unübersehbar zwischen dem siebten Fußfall und der Kapelle hinauf in den Himmel und kann durchaus als einen von den Erbauern geplanten „Kalvarienberg“ interpretiert werden. Das Ensemble mit Fußfällen, Hochkreuz und auf dem Berggipfel stehender Kapelle lässt diesen Schluss zu.
Dass die über Jahrhunderte gepflegte Tradition zumindest im Ansatz auch heute noch bei vielen Menschen Anklang findet, ist an dem immer unter Kreuz und Madonna zu findenden Blumenschmuck und den brennenden Kerzen zu erkennen.
Zweistufiges Fundament, Sockel mit Madonna und Kreuz erreichen eine Gesamthöhe von ca. 5 m.
Die Jahreszeiten mit ihren sich verändernden Licht- und Witterungseinflüssen verzaubern das gesamte Umfeld und vermitteln immer wieder faszinierende Eindrücke – nicht nur bei strahlendem Sonnenschein.